Wenn man von gutem Schlaf nur träumt

Was unser Körper so alles kann, um überhaupt zu schlafen

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum wir eigentlich schlafen müssen? So ganz konnte die Wissenschaft und Forschung das auch noch nicht klären. Daher lade ich Sie erst einmal zu einem kleinen Exkurs ein.

Die Astronomie lehrt uns, dass der gesamte Kosmos in Bewegung ist und wir wissen, dass diese in bestimmten Rhythmen verläuft. Die Erde erlebt dies durch Tag und Nacht. Zoomen wir nun im Schnelldurchlauf vom Makrokosmos in den Mikrokosmos, so finden sich sogar bei Bakterien und Insekten Ruhe- und Aktivitätsphasen. Und jetzt wird es spannend: Die Wissenschaft hat beobachtet, dass bestimmte Gene sogar einzelne Körperzellen des Menschen und von Säugetieren ein- und ausschalten, also einschlafen und aufwachen lassen.

Die Steuerzentrale für das Ein- und Ausschalten haben sie ja auch schon gefunden, die klugen Köpfe dieser Welt. Unsere Zirbeldrüse. Doch wer glaubt, seinen Schlaf-Wach-Rhythmus selbst zu steuern, weil er freiwillig ins Bett geht und dann den Wecker stellt, um meist unfreiwillig wieder aufzuwachen, hat sich geirrt! Von wegen: Möge die Macht mit dir sein! Das ruft bei der sich beständig drehenden Mutter Erde, Sonne, Mond und unserer Zirbeldrüse nur ein wohlwollendes Lächeln hervor. Sie sind es, die in uns eine spontane Synchronisation mit Licht-Dunkel-, Tag-Nacht- und Schlaf-Wach-Rhythmus vornehmen. Doch diese Uhr in unserem Kopf muss erst gestellt werden und lernen, das zu tun, was unsere Gene schon wissen. Dazu braucht der Mensch meist das gesamte erste Lebensjahr. Weitere 4 Jahre benötigt der Organismus, bis alles so funktioniert, wie wir das als Erwachsene kennen. Der Tag-Nacht Wechsel und der Schlaf-Wach-Wechsel sind dabei wie zwei Pendel, die sich im Rhythmus aufeinander ausrichten.

Die Aufgaben unserer Hirn Uhr sind entsprechend vielfältig: Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur oder Hormone, wie Melatonin und Kortisol, werden von hier aus diktiert, gesteuert und noch einiges mehr. Ungefähr zwei Stunden vor dem eigentlichen Aufwachen wird der gesamte Motor angeschmissen. Kein Wunder, wenn es zu einer Überbelastung und damit zu einer Desynchronisation kommt, sobald die Menschen einfach durch verschiedene Zeitzonen fliegen oder Schichtarbeit nachgehen. Das stört massiv den rhythmischen Gleichklang. So werden Schichtarbeiter zu Reisenden, die niemals in der neuen Zeitzone ankommen. Sie leiden unter permanentem Jetlag.

Doch was bedeutet nun eigentlich ‚guter Schlaf‘? Die Definition besagt: wer leicht einschläft, während der Nacht nicht wieder ganz aufwacht (wir erinnern uns nicht an die verschiedenen Phasen), wer nicht zu früh aufwacht und vor allem, sich morgens erholt fühlt, der schläft gut.

Da die Zirbeldrüse ihre Arbeit schon weit vor dem Aufwachen beginnt, reicht bei den Kindern oft ein winziger Reiz (etwas Licht, ein Geräusch, Hunger o.ä.) und schon stehen sie senkrecht im Bett. Und da hält sie dann auch nichts mehr. Liebe Jungeltern, seid getröstet, in der Pubertät benötigen sie dann wieder mehr Schlaf bzw. verschiebt sich der Schlafrhythmus, damit das Gehirn Zeit hat, den nötigen Umbau vorzunehmen. Außerdem müssen dann die Reize, um aufzuwachen, um einiges größer sein als bei Kindern.

Das war eine geballte Ladung Wissen über unseren Körper und die Funktionen, die er im Schlaf kann.

Sie möchten gerne wissen, was Sie gezielt nun für sich, Ihren Körper und einen guten Schlaf tun können? Dann lesen Sie hier weiter in unserem Blog-Artikel Keine Schäfchen zählen mehr – ist das auch Ihr Traum?